Geleitwort
Segelschiffdioramen üben auf den Betrachter einen ganz besonderen Reiz aus. Es ist nicht nur die handwerkliche Präzision, die fasziniert, sondern auch der authentische Eindruck, den sie von der Epoche der Segelschifffahrt vermitteln. In über 40 Jahren meiner Sammlertätigkeit habe ich in zahllosen Gesprächen mit Cap Horniers, alten Fahrensleuten, Lotsen sowie deren Nachfahren, die mir ihre Modelle und deren Geschichte überlassen haben, viel über die Motive der Modellbauer erfahren. Viele Seeleute, die ihre Liebe zum Modellbau entdeckt haben, sind nach ihrer Fahrenszeit dem Bau von Segelschiffdioramen treu geblieben. Die besonders fein gebauten Schiffe, sehr maßstabsgerecht, mit oft wunderschönen Malereien im Hintergrund, detaillierten Decksaufbauten und ganzen Hafenanlagen und Stadtansichten wurden sicherlich an Land gebaut. Auch auf Feuerschiffen wurden viele dieser Halbmodelle gebaut. Bei mehreren Wochen Dienst bis zur Ablösung wurde die Zeit mit maritimen Basteleien vertrieben. Dabei ist manches schöne Diorama entstanden. Natürlich gibt es auch die maritimen Liebhaber, die sich der Schönheit dieser Modelle nicht entziehen konnten und teilweise sehr ansprechende Modelle gebaut haben. Nicht vergessen werden dürfen auch die gelernten Modellbauer, die viele Jahrzehnte nach der eigentlichen Epoche des Halbmodellbaus, die um ca.1925 beendet war, Segelschiffdioramen fertigten, die allerdings teilweise falsch datiert in Umlauf gebracht wurden und werden. Das Segelschiffdiorama und seine Geschichte mit seinen vielen handwerklichen und künstlerischen Facetten hat bis in die heutige Zeit nichts von seiner Faszination eingebüßt.